Kulturelle Bildung eröffnet jungen Menschen Räume, ihre Umwelt neu wahrzunehmen, ihre eigenen Fragen aufzuwerfen, künstlerisch und spielerisch Antworten zu suchen, ihre Positionen öffentlich zu zeigen. Junge Menschen nehmen, stärker als andere Generationen vor ihnen, die Debatte um Zukunft selbst in die Hand. Sie wollen Zukunftsgestalter*innen werden und fordern Erwachsene auf, dass ihnen die Möglichkeiten, eben genau dies zu tun – Zukunft zu gestalten – nicht bereits jetzt genommen werden.
Angebote Kultureller Bildung sind v. a. auch für jene Kinder und Jugendlichen wichtig, die durch das Bildungssystem und den Kulturbetrieb benachteiligt werden, vielfältige Diskriminierungen erfahren und keine Stimme haben. Sie zeigen ihre Perspektiven bei zukunftsrelevanten Themen wie bspw. Diversität, Demokratie, Digitalität und Nachhaltigkeit. Die Bandbreite Kultureller Bildung ermöglicht vielfältige Zugänge zu diesen Zukunftsthemen.
In der Arbeitshilfe finden sich u. a. Beiträge von Kerstin Hübner darüber, welchen Beitrag Kulturelle Bildung für eine kinder- und jugendgerechte Zukunft leisten kann, von Prof.in Dr.in Sandra Hofhues über den Zukunftsdiskurs im Hinblick auf Digitalität, von Ely-Almeida Rist über inklusive und diskriminierungssensible Handlungsstrategien in der Arbeit mit jungen Menschen, von Kirsten Witt zu politischer und Kultureller Bildung und Amanda Steinborn über die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN in der Kulturellen Bildung. Interviews mit Susanne Bücken, Dr.in Helle Becker, Dr.in Verena Holz, Bernardo Sanchez Lapuente, Christoph Richter, Prof. Dr. Benjamin Jörissen sowie mit vier Jugendlichen (Marie, Nicolas, Olla und Fabian), die berichten, welche Themen ihnen am Herzen liegen, wofür sie sich engagieren und welche Zukunft sie sich wünschen, finden sich ebenfalls in der Arbeitshilfe.
Zusätzlich geben Werkzeuge konkrete Methoden für die kulturelle Bildungsarbeit an die Hand, die mit Kindern und Jugendlichen für die Bearbeitung dieser Zukunftsthemen angewendet werden können. Projekte aus Aachen, Berlin, Freiburg, Leipzig und Hamburg aus dem BKJ-Förderprogramm „Künste öffnen Welten“ innerhalb des Bundesprogramms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ geben Einblick in ihre Praxis der Jugendkulturarbeit.
Mit mehr als 1.000 geförderten Projekten und rund 25.000 beteiligten Kindern und Jugendlichen seit 2013 trägt das Programm „Künste öffnen Welten“ der BKJ zu mehr Bildungs- und Teilhabegerechtigkeit bei. Gezielt wurden seither Projekte gefördert, die sich mit Fragen von Empowerment, mit Selbstorganisation und Beteiligung auseinandersetzen. Im Jahr 2020 rückte die Frage danach, wie diese Projekte sich auch digital umsetzen lassen, in den Vordergrund. Auf all diesen Erfahrungen aus „Künste öffnen Welten“ baut die vorliegende Arbeitshilfe auf.
Die Arbeitshilfe kann als barrierefreie PDF-Datei unter diesem Link heruntergeladen werden.